VDE fordert weiteren Abbau von Hürden für Balkonsolargeräte

In den letzten Monaten sind bereits einige Erleichterungen bei der Anschaffung und Installation von Mini-Photovoltaikanlagen auf den Weg gebracht worden. Das ist dem VDE aber noch nicht genug. Was der Verband fordert, kannst Du in diesem Blogartikel nachlesen. 

Obwohl sich schon einiges getan hat, um die Anschaffung und Installation von kleinen Solargeräten zu erleichtern, wie beispielsweise die 70-Prozent-Regel oder der Wegfall der Mehrwertsteuer, gibt es nach wie vor bürokratische und technische Hürden.  

Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) hat nun aber ein Positionspapier vorgelegt, das das Betreiben der Anlagen erheblich vereinfachen würde, ohne dabei Sicherheitsabstriche zu machen. 

Bagatellgrenze bis 800 Watt 

Die festgelegte Grenze von 600 Watt, die momentan in Deutschland erlaubt sind, soll laut VDE auf die europäische Norm für Erzeugungsanlagen von 800 Watt angehoben werden. 

Damit verbunden soll die Vornorm für Mini-PV-Anlagen bis zur neuen Bagatellgrenze angepasst sowie zum europäischen Standard ausgebaut werden. Hersteller haben dadurch die Möglichkeit, Steckersolargeräte als Gesamtsysteme zu entwickeln und gesamtgeprüft an die Kunden:innen weiterzugeben. 

Duldung des Schuko-Steckers 

Der Schuko-Stecker soll bis zur 800 Watt Grenze als Anschlussform geduldet werden, wie bereits seit einiger Zeit von der Bundesnetzagentur gefordert. Bisher galten nur der Wieland-Stecker und der Festanschluss als normkonform. 

Keine Rücklaufsperre beim Zähler nötig 

Bis zur Bagatellgrenze soll jeder Zählertyp verwendet werden dürfen, auch solche ohne Rücklaufsperre - es entfällt dementsprechend ein Zähleraustausch. 

Bürokratieaufwand verringern 

Künftig soll es nur noch eine Vorschrift zur Anmeldung bei der Bundesnetzagentur geben, die Anmeldung beim Marktstammdatenregister würde entfallen. 

 

Die geforderten Änderungen gehen aber noch weiter, denn sie betreffen auch die Sicherheit der Anlagen. Um diese zu gewährleisten, sollen Hersteller transparent über Risiken aufklären und klare, verständliche Montagebeschreibungen zur Verfügung stellen. Zudem sollen künftig unabhängige Prüfinstitute die Anlagen kontrollieren sowie ein mobiler Fehlerstromschutzschalter (PRCD) eingebaut werden, der das Gerät bei einem Fehler vom Hausnetz trennt. 

 

Quellen: 

https://www.vde.com/de/presse/pressemitteilungen/2023-01-11-mini-pv 

https://t3n.de/news/vde-regeln-balkonkraftwerke-1526653/